Michael Ende hat nicht nur "Momo" geschrieben, sondern auch das faszinierende Kinderbuch
"Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer". Dort findet man folgende Geschichte:

Der Scheinriese

Jim Knopf, ein kleiner Schwarzer, Lukas, der Lokomitivführer, die Ruhe in Person, immer eine Pfeife im Mund, und die Lokomotive, die nicht nur auf Schienen, sondern auch in der Wüste fahren kann, die mit ihrem Schnauben auch Gefühle zeigen kann – diese drei sind die Hauptpersonen.
Nun sind die drei in der Wüste. Plötzlich wird der kleine schwarze Jim bleich vor Schrecken und Angst. Er sieht am Horizont eine riesengroße Gestalt. Er bekommt Angst und will weglaufen. "Nun mal langsam", sagte ihm Lukas, "lass uns doch erst mal schauen, was der für ein Gesicht hat. Vielleicht ist der gar nicht so schlimm, wie er aussieht." Und sie sehen, dass der Riese ein freundliches Gesicht hat. Und der Riese winkt ihnen und ruft ihnen zu: "Lauft nicht weg! Alle haben Angst vor mir! Ich bin so einsam, kommt doch!" Da fassen sich die beiden ein Herz und gehen auf den Riesen zu. Dabei geschieht etwas ganz Verwunderliches: Je näher sich die kommen, um so kleiner wird der Riese. Und als sie schließlich beieinanderstehen, da ist der Riese, der übrigens den schönen Namen "Tur Tur" trägt, nicht mehr größer und nicht mehr kleiner als Jim und Lukas.
Die beiden sind ganz sprachlos und fragen: "Was ist denn das? Wie kommt das? Erst bist du so riesengroß – und jetzt bist du nicht größer und nicht kleiner als wir!" Er antwortet: "Wisst ihr, jeder Mensch hat ein Geheimnis. Auch ich habe ein Geheimnis. Bei den anderen Menschen geht das so: Wenn sie von dir weggehen und du bleibst stehen, dann werden sie immer kleiner, bis sie am Horizont wie Zwerge aussehen, obwohl sie gar nicht kleiner geworden sind. Bei mir ist das einfach umgekehrt. Je weiter ich weggehe, um so größer sehe ich aus, auch wenn ich gar nicht größer werde. Ich bin nur ein Scheinriese. Je weiter ich entfernt bin, desto größer sehe ich aus. Je näher ich komme, desto mehr erkennt man meine wirkliche Gestalt."

  • Unsere Gottesbilder:
    Wir Menschen machen Bilder von Gott. Dabei verliert er immer mehr sein wirkliches Gesicht und wird zum Scheinriesen. Angst macht sich breit – und wir fliehen. Aber wohin?
  • Die christliche Botschaft:
    Die Bibel erzählt: Gott ist nur ein Scheinriese. Er ist auf dem Weg zu uns Menschen. Er hat ein freundliches Gesicht. Mehr noch: In Jesus sehen wir Gott. Er ist so groß wie wir. Vor ihm müssen wir wirklich nicht fortlaufen. Ist das nicht wunderbar?
  • Unsere Probleme:
    In jedem Leben gibt es Probleme. Am liebsten laufen wir vor ihnen weg. Dann werden sie riesengroß. Machen wir’s wie Jesus (wie Gott): Laufen wir nicht weg! Dann hat sogar der Tod nicht mehr das letzte Wort.

Das auf zu decken und bekannt zu machen ist die Sendung - die Mission – von uns Christen , besonders aber von uns Salvatorianern.

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