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Stefanie und Julia – Kurs 2014/15 – sind eingesetzt im Kindergarten
in Mangaka, Tansania

Um 8.00 Uhr morgens fängt der Kindergarten an. Wenn wir dort ankommen warten schon ungefähr 23 Kinder auf uns und schreien voller Begeisterung "Walimu" (Lehrer). Eigentlich sind ca. 30 Kinder im Kindergarten angemeldet, aber es sind nie alle da. Die Spielzeugtasche, die wir immer dabei haben, wird uns immer von einem der Kinder abgenommen und ins Klassenzimmer getragen.

Die erste halbe Stunde besteht aus Spielen und Kuscheln, danach fängt der Unterricht an. Im Kiswahiliunterricht schreiben die älteren Kinder Wörter von der Tafel ab und die Kleineren sollen einzelne Buchstaben schreiben, dass funktioniert aber meistens nicht, weil sie keine Lust haben und lieber in ihre Hefte malen. Der Mathematikunterricht ist ähnlich, die Größeren rechnen leichte Aufgaben in ihrem Heft, während die Jüngeren Zahlen in ihr Heft schreiben sollten.

Den Englischunterricht gestalten wir. Wir schreiben englische Wörter an die Tafel, malen ein passendes Bild dazu und lesen die Wörter anschließend laut vor und lassen die Kinder die Wörter wiederholen. Danach lassen wir die Kinder die Wörter noch in Kiswahili übersetzen und schreiben sie auch mit an die Tafel, damit die Kinder sie wieder in ihre Hefte schreiben können. Die Kinder sind wirklich begeistert vom Schreiben, denn die meisten wollen gar nicht aufhören mit dem Schreiben. Manchmal singen wir auch noch einfache Kinderlieder mit ihnen, wie z.B. "Old Mac Donald had a farm".

Nach den Unterricht gibt es erst einmal Uji (dünner Brei aus Wasser, Zucker und Maismehl) der von Father Colman gesponsert wird. Wenn die Kinder den Uji ausgetrunken haben, werden erst einmal die Zähne geputzt, dies haben unsere Vorgängerinnen eingeführt, da einige der Kinder bereits schlechte Zähne haben. Das Zähneputzen macht den Kindern immer einen riesen Spaß.

Nach dem Zähne putzen bleibt meistens noch eine halbe Stunde bis Stunde Zeit um zu spielen. Die Kinder lieben ganz besonders die Spielzeugautos, aber auch Bücher und Puzzle finden vor allem die älteren Kinder super. Am Ende sammeln wir wieder alle Spielsachen ein und zählen sie durch, da es manchmal passieren kann, dass eins der Spielsachen in einer Tasche verschwindet.

Der Kindergarten endet um 12:00 Uhr, außer am Freitag, da endet er bereits um 11:00 Uhr. Die meisten Kinder gehen alleine nach Hause, obwohl sie noch relativ jung sind. Die Bezahlung der Erzieherin wird dadurch finanziert, dass die Eltern der Kinder monatlich 2,000 Schilling (ca. 1 Euro) zahlen müssen.

 Stefanie Pätzold und Julia Pöschl

 

Ein Tag in meinem Leben

Hallo, ich heiße Shuwea. Ich bin fünf Jahre alt und wohne in Mangaka, einem Dorf im Süden von Tansania. Ihr wollt wissen, wie ich meinen Tag verbringe? Na dann kommt doch einfach  mal mit mir mit.

Sobald es draußen hell wird stehe ich auf. Dann bekomme ich meistens von meiner Mama ein wenig zu Essen, ziehe mich an und gehe in den Kindergarten. Ich habe Glück, denn ich wohne nicht sehr weit weg. Die anderen Kinder müssen schon etwa eine halbe Stunde alleine  zu Fuß gehen. Den Kindergarten finde ich ganz toll. Nicht nur, weil da meine Freunde sind, sondern weil ich da auch Lesen und Schreiben lerne und meine Mama sagt, das ist ganz wichtig. Und außerdem sind da meine Freunde und wir haben immer total viel Spaß.

Es wird zuerst ganz fleißig gearbeitet, dann aber auch gesungen und gespielt. Um zehn Uhr bekommen wir Uji  (flüssiger Maisbrei) zum Essen. Das ist auch ein Grund, warum viele Kinder immer in den Kindergarten kommen, sogar wenn sie krank sind und eigentlich zu Hause bleiben sollten. Aber es ist halt eine warme Mahlzeit am Tag. Danach putzen wir unsere Zähne, das haben unsere Lehrerinnen aus Deutschland eingeführt, weil das niemand von uns zu Hause macht. Nach einer spannenden Geschichte oder lustigen Spielen geht’s dann um zwölf Uhr nach Hause.

Daheim ziehe ich mich als allererstes um, damit die gute Schuluniform nicht beim Spielen kaputt geht. Nach dem Mittagessen helfe ich meiner Mama beim Abwaschen und dann geht es nach draußen. Da treffe ich alle meine Freunde, wir spielen den ganzen Nachmittag zusammen, manchmal haben wir Glück und eine hat einen Ball oder eine Puppe dabei. Aber auch so wird uns nie langweilig, uns fällt immer etwas zum Spielen ein. Viele von meinen Freundinnen sind schon etwas älter und gehen bereits in die Grundschule, die kommen dann erst nachmittags heim.

Zweimal in der Woche treffen sich die älteren Kinder aus der Pfarrei in der Kirche zum Unterricht, da werden dann Gebete auswendig gelernt, Lieder gesungen, getrommelt und natürlich ganz viel getanzt. Wenn ich groß genug  bin, will ich da auch mitmachen. Und das darf ich auch ganz bestimmt, weil ich jetzt schon immer durch die offene Kirchentür gucke und heimlich mitlerne. Sobald die Chorleiterin uns bemerkt, laufen wir Kleinen ganz schnell weg.

Dann ist es eh schon bald Abend,  Zeit zum Wasserholen. Ich helfe meiner Mama und gehe mit ihr zur Wasserpumpe. Und nicht nur das Pumpen kann ich inzwischen ganz alleine, den kleinen Wassereimer kann ich sogar auch schon selbst auf dem Kopf bis nach Hause tragen, und der Weg dauert schon an die zehn Minuten. Zu Hause muss ich mich dann noch schnell waschen, bevor es dunkel wird und Abendessen gibt. Danach gehen wir alle schlafen, denn am nächsten morgen müssen wir ja wieder pünktlich mit der Sonne aufstehen.