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In einem Dorf fuhr ich mit einem Fahrer zu einer der vier Quellen, um unseren völlig verdreckten Geländewagen vom Staub und Schlamm zu befreien. Anfangs half ich noch, den Abhang zur Quelle hinunter zu steigen und die Kanister zu füllen, doch schon bald überlies ich die Arbeit den vielen freiwilligen Helfern. Stattdessen widmete ich mich ganz den Kindern. Wir tanzten, ich brachte ihnen Worte auf Deutsch bei, wirbelte sie durch die Luft und jagte sie durch das hohe Gras. Schon bald erfüllte lautes Kinderlachen die Luft und auch die Mamas, die zum Wasserholen kamen, blieben stehen und beobachteten uns. Und ich war tief berührt von der Neugier der Kinder, ihrem Mut, Ausgelassenheit und Offenheit.
Überall, wo die Salvatorianerinnen waren, verrichteten sie unglaublich gute und wichtige Arbeit. Überall hatten sie Krankenhäuser und/ oder Schulen und waren für die Bewohner der Dörfer nicht nur Krankenschwestern und Lehrerinnen, sondern Mütter, Vorbilder, Lebensretter, ja wirkliche Engel. Und ich wurde von den Schwestern wie eine verlorene Tochter willkommen geheißen und war einfach Teil der großen Salvatorianer-Familie.
Viel zu schnell musste ich wieder Abschied nehmen und wir machten uns auf den langen, ermüdenden Rückweg nach Kolwezi. Von einer Familie einer Schwester bekamen wir unter anderem 5 Hühner und eine Ziege geschenkt. Kurzer Hand wurden sie alle auf das Autodach gebunden und los ging die Fahrt durch den Staub und die Hitze der Trockenzeit. Immer wieder hörte ich das Meckern des armen Tieres, das die längste Reise seines Lebens machte. Als wir dann endlich nach 14 Stunden Fahrt in Kolwezi ankamen, kletterte ich todmüde aus dem Auto, wollte aber sogleich Clarence, die Ziege, befreien. Wir alle staunten nicht schlecht, als wir entdeckten, dass Clarence nicht mehr da war! Trotz guter Verschnürung mussten sich die Knoten durch die schwankende, wackelnde Fahrt gelöst haben. Sogleich schickten wir einen Suchtrupp los, doch Clarence blieb verschwunden. Wenn sie den Sturz vom Autodach überlebt hat, dann frisst sie sich jetzt vielleicht durch die Weiten des Kongos und ist noch mal den Kochtopf entkommen.
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